Die Sagen rund um Autendorf

Der Schatz im Gaberkirchal


Als der alte Nagel, so erzählt 1892 der bejahrte Bauer Barth zu Autendorf, einmal die Kühe zum Gaber hintrieb, " kam es ihn an ", dass er da ins zerstörte Kirchl hineinging.
Als er eben über die verfallene Mauer hinabsteigen wollte, sah er auf der entgegengesetzten Seite einen Haufen Dukaten. Da machte er aus Freude einen lauten Juchhazzer. Aber im selben Augenblick bekam er von unsichtbarer Faust einen solchen Hieb ins Genick, dass er  über die Mauer hinabstürzte. Als er sich wieder "derfangt" gehabt hatte, war der Schatz verschwunden. Hätte er geschwiegen und lieber den Rosenkranz aufs Geld geworfen, so hätte er ganz Autendorf aufkaufen können. Wenn man ihn später gefragt hat, " wia's   g'wes'n  is ", dann ist er sehr ärgerlich geworden.

 

Das Pelzweiberl im Neusiedlwald

Neusiedel” heißt ein bewaldeter Bergrücken, der das Thayatal bei Autendorf und Drosendorf vom Gaberbachtal trennt. Nach Kuthmayers “Österreichische Sagen” hält sich auch in dem Wald, der hier “Aisidl” benannt ist, das Pelzweibel auf, das es darauf abgesehen hat, die Menschen zu ängstigen.

Als einmal ein Mann aus Drosendorf nachts durch den Wald wanderte, ging ihm die Hexe nach und forderte ihn auf, mit ihr zu kommen. Der Mann ließ sich aber nicht verleiten, und als er aus dem Wald heraus zu einer Kapelle kam, wandte er sich schnell gegen die Hexe, schlug sie mit seinem Stock auf den Kopf und sprang in die Kapelle hinein. Darauf hörte er noch, wie das Pelzweibel rief: “Dein Glück, dass du in der Kapell’n bist, sonst hätt’st d’ mein g’hört.” Darauf ist das Gespenst verschwunden.